Wien Westen
Die Tour ist auch für Einheimische interessant, und gibt Ihnen einen vollständigen Überblick.
- Barrierefrei
- Dauer: 2 Stunden
- Start: Universität Wien
- Ende: Wiener Staatsoper
Eine detailierte Tour durch den Westen Wiens
Der Westen von Wiens Innenstadt ist der stärker besuchte – hier liegt schließlich als Hauptattraktion die Hofburg, der alte Kaiserpalast. Aber auch abseits dieses Jahrhunderte alten Palastkomplexes gibt es hier viel Interessantes und Historisches zu entdecken.
In der Wipplingerstraße liegt das Alte Rathaus. Zwar weit weniger monumental als das berühmte neue Rathaus an der Ringstraße, hat es doch architektonisch Einiges zu bieten und war Jahrhunderte lang das Zentrum der Wiener Stadtgeschichte. Das Portal der Rathauskapelle ist eines der wenigen erhaltenen Renaissance-Prunkstücke und steht in Verbindung mit dem Kult von „Sankt Ottenhain“, einem Heiligen, den es niemals wirklich gab, dessen Verehrung aber schließlich der Papst selbst untersagen musste!
Der Hohe Markt ist wohl am berühmtesten für die Ankeruhr, ein Meisterwerk des späten Jugendstils, aber ansonsten sieht man ihm seine jahrhundertelange Geschichte als das Stadtzentrum von Wien kaum mehr an. Bei einer sorgfältigen Spurensuche findet man jedoch noch viele Hinweise auf seine einstige Bedeutung.
Maria am Gestade hat sicher eines der einprägsamsten Erscheinungsbilder aller Wiener Kirchen mit ihrer unverwechselbaren Turmspitze. Aber auch sonst hat diese ziemlich kleine, auf beengtem Grund leicht geknickt gebaute Kirche viel Bemerkenswertes zu bieten. Ihre Wurzeln reichen nämlich bis in das frühe Mittelalter zurück und sie hatte lange Zeit große Bedeutung als die Kirche der Donauschiffer – ein Berufszweig, der lange Zeit über jeden Beistand froh war, um auf der wilden alten Donau zu überleben.
Die Mölkerbastei ist noch ein letzter Rest der alten Stadtbefestigung und trägt einige prominente Häuser: Das Pasqualatihaus, eines von Beethovens Lieblings-Domizilen (heute Gedenkstätte), das durch den Roman berühmt gewordene Dreimäderlhaus und das Haus des Fürsten von Ligne, der zur Zeit des Wiener Kongresses mit seiner Vorliebe für rauschende Feste und die Farbe Rosa Stadtgespräch war. Auch Goethes Schwiegertochter, selber eine bedeutende Literatin, lebte in dieser bis heute gut erhaltenen Ecke des Alten Wien.
Die Freyung und Am Hof, zwei durch eine Gasse verbundene Plätze, weisen beide auf die frühe Zeit Wiens unter den Babenbergern hin. Auf der Freyung hatten die „Schotten“ (ursprünglich eigentlich irische Mönche) ihren Sitz, während Am Hof die alte Burg der Babenberger stand, was auch den Namen erklärt. Während von dieser Burg heute nichts mehr erhalten ist, befinden sich dort immer noch viele andere Gebäude mit historischer Bedeutung, unter anderem die prächtige Kirche „Zu den neun Chören der Engel“.
Der Judenplatz war der Mittelpunkt der blühenden mittelalterlichen jüdischen Siedlung in Wien. Bis 1421 stand hier die Synagoge, war hier das Zentrum des jüdischen Lebens, bis es der furchtbaren Judenverfolgung von 1421 zum Opfer fiel. An eine neuere Katastrophe erinnert das Denkmal für die jüdischen österreichischen Opfer der Shoah der Künstlerin Rachel Whiteread, das sich in der Mitte des Platzes befindet und unter dem die Grundmauern der mittelalterlichen Synagoge gefunden wurden.
Am Schluss der Führung steht das Wahrzeichen Wiens, der Stephansdom. Seit fast neunhundert Jahren ist er in verschiedenen Formen Teil der Stadtgeschichte, und viele historische Ereignisse haben Spuren im Inneren und Äußeren hinterlassen.